Titel: Es wird keine Helden geben
Autorin: Anna Seidl
Verlag: Oetinger (Januar 2014)
ISBN: 978-3-7891-4746-3
Seiten: 256
Preis: 14,95 € (Hardcover)
Genre: Jugendbuch
Inhaltsangabe:
Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?
Cover:
Obwohl das Cover nur den Buchtitel in riesigen Buchstaben zeigt, finde ich es sehr gelungen. Die Schriftart und die gewählten Farben rot und schwarz wirken auf mich schon sehr aussagekräftig. Man wird auf jeden Fall neugierig, was sich dahinter verbirgt.
Meinung:
Amokläufe an Schulen - will man davon hören? Oder wie in diesem Fall darüber lesen? Für einige doch ein zu ernstes Thema. Ja, es ist ernst, aber genau deshalb auch so wichtig. Ich war jedenfalls sehr gespannt auf dieses Buch, zumal es auch von einer sehr jungen Autorin verfasst wurde.
Gleich mit den ersten Seiten ist man direkt beim Amoklauf, der sich am Gymnasium der 15jährigen Protagonistin Miriam zuträgt. Sie erlebt hautnah, wie Mitschüler sterben - darunter auch ihre erste große Liebe. Miriam überlebt.
Die Autorin erzählt diese fiktive Geschichte aus Mariams Sicht. Durch die Ich-Form befindet sich der Leser direkt in Miriams Gedanken. Ich konnte ihre Gefühle so genau spüren, dass es mir oft die Tränen in die Augen trieb. Trauer, Einsamkeit, Wut, aber auch die Sorge um andere wurden sehr nachvollziehbar beschrieben.
Zuerst in einer Art Blase der Taubheit versucht Miriam wieder zurück ins Leben zu kommen. Es gibt immer wieder Rückblenden an glücklichere Zeiten, aus denen sie zum Teil auch Antworten auf die Frage "Warum?" erhält.
Mit der Rückkehr von Miriams Mutter (sie verließ die Familie, als Miriam 11 war) baut die Autorin einen weiteren Konflikt mit ein. Warum ist sie wieder da? Sie möchte sauer auf sie sein, aber dazu fehlt ihr die Kraft. Nach und nach beginnt Miriam, das Erlebte zu verarbeiten.
Der Schreibstil von Anna Seidl ist leicht und flüssig und vor allen Dingen stellt sie alles sehr realistisch dar, so dass es dem Leser nicht schwer fällt, den Geschehnissen zu folgen.
Dieses Buch regt zum Nachdenken an und ich fände es sehr wichtig, wenn dieses Thema in Form dieses Buches in den Schulen behandelt werden würde. Es wäre schön, wenn viele Jugendliche ihr Verhalten gegenüber ihren Mitmenschen überdenken würden.
Fazit:
"Es wird keine Helden geben" ist ein äußerst emotionales Buch, das sich wirklich wunderbar lesen läßt und mir persönlich sicher nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.
Ich empfehle es allen Teenies als Lektüre, aber natürlich auch Erwachsenen, besonders Eltern!
Ich vergebe:
Diese Rezension wurde ursprünglich am 17.01.2014 auf meinem alten Blog www.muffins-light-side.blogspot.de veröffentlicht.
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